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Pressemitteilung

„Die Reaktivierungspläne für Bahnstrecken vergessen den Osten.“

Stillgelegte Bahnstrecke

Der Direktkandidat der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) im Wahlkreis Zwickau und Mitglied im Landesarbeitskreis Mobilität und ÖPNV, Daniel Micklisch, kritisiert die am 9. Juli von Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) in Zusammenarbeit mit der Allianz pro Schiene e. V. vorgestellten Pläne zum Reaktivierungspotenzial von Eisenbahnstrecken als unzureichend.
„Es ist ja schön, dass etwas passiert. Aber am Ende ist das wieder nur ein Papier, das den Bürgern Handlungsfähigkeit signalisieren soll, wenn es darum geht, den Verkehr auf die Schiene zu verlegen“, resümiert Micklisch. Doch alle Beteiligten wüssten es besser. Ein Blick auf die Deutschlandkarte auf den Seiten 20 und 21 zeige, dass sich die Pläne auf die alten Bundesländer konzentrieren. „Das ist eine gute Nachricht für die Menschen vor Ort und letztlich das Ergebnis von Druck aus der Zivilgesellschaft. Im Osten dagegen ist nur das Allernötigste vorgesehen.“ Insgesamt erscheinen dem Mobilitätsexperten die Pläne recht leidenschaftslos.
Dabei ist das Potenzial viel größer. Bei der ÖDP Sachsen habe man noch viele weitere Strecken auf dem Reaktivierungszettel, die der VDV nicht erwähnt. Wird Herr Micklisch danach gefragt, fallen ihm spontan zahllose Beispiele ein: „Von Wilkau-Haßlau nach Carlsfeld, die Erweiterung von Mulda-Sayda nach Olbernhau, die Strecke von Wolkenstein nach Jöhstadt mit einer Erweiterung nach Most, von Zwickau-Mosel über Thurm nach Stollberg, und andere mehr.“
Problematische sehe er vor allem die Trassen- und Stationsentgelte, die die Bahn scheinbar nach Belieben diktiere. Mit Verhältnismäßigkeit und einem fairen Wettbewerb habe das oft nichts mehr zu tun. Mit einem transparenten Preismodell, das die bestmögliche Anbindung der Bevölkerung fokussiere und nicht allein auf Profitmaximierung ausgerichtet ist, könnten viele Strecken auch ohne baulich Erneuerung wieder befahren werden, ist Micklisch überzeugt.
„Nach Marienberg finden gelegentlich Militärtransporte statt und nach Nossen fahren die Züge zum Tanklager.“ Hier könne bereits jetzt öffentlicher Personenschienenverkehr bestellt werden. Gleiches gelte auch für Neustadt – Neukirchen Ost, Zwotental – Adorf, Löbau – Rumburk, Freiberg – Nossen und Freiberg – Brand Erbisdorf.
Den Grund für die fehlende Anbindung sieht Micklisch im Einfluss wirtschaftlicher Interessen auf die Politik: „Die CDU wird seit Jahrzehnten von der Autolobby gesponsort und deren Politiker sind teilweise mit deren Firmen verstrickt. So geht der Blick für die optimale Lösung für die Allgemeinheit verloren, den ÖPNV.“ Er sei stolz darauf, Mitglied einer Partei zu sein, die grundsätzlich keine Firmenspenden annehme, versichert Micklisch und ergänzt, dass er sich als Direktkandidat für die Bundestagswahl besonders für die Schieneninfrastruktur in Mitteldeutschland starkmachen werde. „Wir reden nicht nur, sondern legen auch selbst Hand an.“
Mobilitätsgerechtigkeit für alle Bürgerinnen und Bürger bei gleichzeitiger Reduzierung des Verkehrsaufkommens ist das erklärte Ziel der ÖDP Sachsen. Die notwendigen Schritte dorthin beschreibt der Landesarbeitskreis Mobilität und ÖPNV in einem Mobilitätskonzept. Die sächsische Expertise wird nun auch bei der Erarbeitung eines bundespolitischen Mobilitätskonzept der ÖDP eingebracht.

20.07.2020
V.i.S.d.P. Markus Taubert

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