Aktion / Bericht
Petition: Gegen die Abschaffung des Pflegegrades 1 - Für höhere Besteuerung von Einkommen ab 100.000 Euro/Jahr
Die Bundesregierung plant, den Pflegegrad 1 abzuschaffen, um Geld zu sparen. Warum wollen wir bei den Schwächsten sparen, während das Vermögen der Reichen weiter und weiter steigt?
Gegen die Abschaffung des Pflegegrades 1 - Für höhere Besteuerung von Einkommen ab 100.000 Euro/Jahr
Die Bundesregierung plant, den Pflegegrad 1 abzuschaffen, um Geld zu sparen. Warum wollen wir bei den Schwächsten sparen, während das Vermögen der Reichen weiter und weiter steigt?
Pflegegrad 1 bedeutet für viele Menschen ein Stück Würde, Unterstützung und Entlastung im Alltag. Ihn abzuschaffen trifft die Schwächsten – unsere Eltern, Großeltern, Nachbarn. Stattdessen sollten die mit hohem Einkommen einen fairen Beitrag leisten. Solidarität heißt, füreinander da zu sein – besonders, wenn Hilfe gebraucht wird.
Begründung
Warum der Pflegegrad 1 nicht abgeschafft werden darf – und warum stattdessen die Starken mehr Verantwortung tragen müssen
Pflege ist mehr als nur eine Dienstleistung. Sie ist Ausdruck von Menschlichkeit, von Würde und von der Fürsorge, die eine Gesellschaft ihren Schwächeren schuldet. Der Pflegegrad 1 ist dabei nicht einfach eine bürokratische Einstufung, sondern für viele Betroffene eine entscheidende Anerkennung ihres Bedarfs und eine kleine, aber wichtige Unterstützung im Alltag. Ihn abzuschaffen, hieße, Menschen mit beginnenden Einschränkungen in einer der verletzlichsten Phasen ihres Lebens alleine zu lassen.
Für viele ältere oder gesundheitlich beeinträchtigte Menschen ist der Pflegegrad 1 die erste Stufe, die ihnen das Gefühl gibt: Ich werde gesehen. Meine Schwierigkeiten zählen. Ich bin nicht unsichtbar. Es geht nicht nur um finanzielle Zuschüsse, sondern um Wertschätzung. Um den psychologischen Halt, dass man als Betroffener nicht erst warten muss, bis man völlig hilflos ist, um Unterstützung zu erfahren. Pflegegrad 1 bedeutet: Prävention vor Eskalation. Kleine Hilfen rechtzeitig einzusetzen, damit aus einer leichten Einschränkung nicht eine unüberwindbare Hürde wird.
Wenn wir diese Stufe streichen, senden wir ein fatales Signal: Hilfe gibt es erst, wenn es fast zu spät ist. Wir würden damit riskieren, dass ältere Menschen schneller in schwerere Pflegegrade abrutschen – was langfristig nicht nur menschlich, sondern auch finanziell viel belastender wäre. Denn wer frühzeitig Unterstützung erfährt, bleibt länger selbstständig, kann länger in den eigenen vier Wänden leben und behält ein Stück Lebensqualität, das unbezahlbar ist.
Gleichzeitig ist es eine Frage der Gerechtigkeit. Während Menschen mit geringer Rente oder kleinem Einkommen schon mit alltäglichen Belastungen kämpfen, wächst die Vermögensschere in unserer Gesellschaft stetig. Die Reichsten profitieren von einem System, das ihnen hohe Gewinne und Erbschaften ermöglicht, während die Schwächsten um grundlegende Unterstützung bangen müssen.
Es ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern moralisch geboten, diejenigen stärker in die Pflicht zu nehmen, die über immense Mittel verfügen. Niemand wird durch eine gerechte Besteuerung seines Reichtums in Not geraten. Aber Tausende würden durch die Beibehaltung und Stärkung des Pflegegrads 1 davor bewahrt werden, ihre Not noch weiter zu vertiefen.
Eine solidarische Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Wenn wir Pflegegrad 1 abschaffen, sagen wir im Grunde: Deine Mühen sind nicht groß genug, um gesehen zu werden. Das ist entwürdigend. Stattdessen könnten wir durch eine gerechte Steuerpolitik sicherstellen, dass das Geld dort ankommt, wo es wirklich gebraucht wird – nicht in Spekulationen oder Luxusgüter, sondern in menschliche Nähe, Unterstützung und Würde.
Wir stehen als Gesellschaft vor einer Wahl: Kürzen wir bei jenen, die ohnehin wenig haben? Oder fordern wir von denen, die im Überfluss leben, einen angemessenen Beitrag? Es ist eine Frage der Haltung. Eine Frage des Herzens.
Pflegegrad 1 zu bewahren heißt, nicht wegzuschauen. Es heißt, Menschen mit ersten Einschränkungen ernst zu nehmen und ihnen zu signalisieren: Du bist uns wichtig. Dein Leben, dein Alltag, deine Würde zählen. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Wer stattdessen die Reichen stärker in die Verantwortung nimmt, sorgt für Ausgleich, Gerechtigkeit und eine Gesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung