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Mein Weg zur ÖDP

Als gelernter Imker (ja es ist ein Ausbildungsberuf) habe ich schon sehr früh die Zusammenhänge in der Natur verstanden. Ein aufmerksamer Imker ist ein Beobachter. Er hat ein Auge für seine Umwelt. In einem Buch aus den 70er-Jahren las ich einst den Satz, dass eine intakte Umwelt daran zu erkennen ist, dass ein Bienenvolk ohne Hilfe des Menschen überleben kann. Nehmen wir die Behandlung für die Varroamilbe mal raus, so ist die Bedingung gegenwärtig fast nur noch in den Städten erfüllt. Das zeigt mir deutlich, dass unsere Welt aus den Fugen geraten ist. Es ist zwar schön, dass unsere Städte mehr sind als „Betonwüsten“, doch es ist erschreckend, den ländlichen Raum in ökologisch desaströsen Zustand zu sehen. Deswegen ist es mir wichtig, dass wir mehr auf unsere Umwelt eingehen. Die Erde braucht den Menschen nicht, aber wir die Erde.

Vor einigen Jahren habe ich dann beschlossen, dass es mit meckern nicht getan ist. Ich musste aktiv werden, wenn ich etwas verändern will. Damals machte ich mir eine Liste mit allen Parteien die für mich infrage kommen. Übrig blieben zwei Parteien: Die ÖDP, in der mein Vater schon Anfang der 90er aktiv war und Die Linke. Damals machte ich es mir einfach und trat den Linken bei. Nach etwa zwei Jahren trat ich wegen innerparteilicher Anfeindung aus. Der Weg zur ÖDP war frei.

Da 2015 in Sachsen kein Landesverband existierte, wir aber einige motivierte Mitglieder hatten, reaktivierten wir den LV Sachsen und traten 2017 erstmals seit 15 Jahren zur Bundestagswahl an.

Warum die ÖDP?

An der ÖDP begeistert mich die konsequente Haltung keine Konzernspenden anzunehmen, um unabhängige Politik für Mensch, Tier, Umwelt und Gesellschaft zu gestalten. Ein weiterer Aspekt ist die gelebte Demokratie. Viele Parteien reden von Bürgerbeteiligung oder tragen falsche Versprechen im Namen, doch die ÖDP setzt sie um. Während die meisten Oppositionsparteien sich über die Regierenden aufregen und nur selten Gesetzesvorschläge einbringen, hat die ÖDP durch verschiedene Volksbegehren in Bayern aktiv an den Entscheidungsprozessen mitgewirkt. Hier seien die Abschaffung des Bayerischen Senats, der Nichtraucherschutz und das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ erwähnt. Anders gesagt: In Bayern hat die ÖDP schon mehr Gesetze geschrieben als die Grünen.

Vor diesem unermüdlichen Einsatz habe ich einen riesigen Respekt. Anstatt aufzugeben, wie manche politische Eintagsfliege, bleibt die ÖDP am Ball und macht weiter. Wie viel könnte die ÖDP erreichen, wenn wir es in die Parlamente schaffen, wenn wir schon außerparlamentarisch so aktiv sind?

Meine Antworten im MDR Kandidatencheck

Was sind meine Schwerpunktthemen und Vorstellungen?

Die Politik muss mehr in den Dialog mit dem Menschen gehen. Zumal sie für den Menschen, die Tiere und die Umwelt da sein sollte, statt den Interessenvertreter für Großkonzernen zu geben. Daher mache ich mich für konzernspendenfreie Politik stark. Das eingeführte Lobbyregister ist dazu ein erster Schritt, wenn auch eher ein Tippelschritt. Die Politik arbeitet in den letzten Jahrzehnten immer mehr am gläsernen Menschen, ich fordere stattdessen die gläserne Politik!

Außerdem braucht es mehr direkte Demokratie. Gelebte Demokratie muss die Bevölkerung stärker einbeziehen, zum Beispiel durch bundesweite Volksentscheide. Die Parlamente sollen außerdem schlanker werden. Wir haben zu viele Abgeordnete. Meine Idealvorstellung wäre, dass alle Parteien die im Parlament vertreten sind, entsprechend ihres Wahlergebnisses Ministerien zugewiesen bekommen. Die Partei mit den meisten Stimmen stellt den Kanzler. So ist jede Partei gezwungen, aktiv Politik zu gestalten und das Zentrum der Demokratie wieder zu pflegen: Den Dialog!

Ende mit dem Wachstumszwang! Oft hört man, Wachstum sei die Basis für Wohlstand. Doch wessen Wohlstand? Ein Großteil der Gesellschaft ist im Niedriglohnsektor angestellt. Wo ist der Zugewinn für diese Menschen? Es gibt keinen. Jene, die am Wirtschaftswachstum festhalten, sind die Manager und Reichen, die dadurch nur noch reicher werden. Statt Wachstum brauchen wir ein Kreislaufsystem, in dem Geräte leicht repariert werden können oder möglichst vollständig recycelbar sind. Es wäre egoistisch und verantwortungslos auf Kosten folgender Generationen endliche Ressourcen zu vergeuden, nur weil wir das Ende der Verfügbarkeit nicht mehr erleben werden. Daher fordere ich ein Gesetz, das die geplante Obsoleszenz, sprich absichtliche Sollbruchstellen in Geräten, unter Strafe stellt. Dies wäre nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch aktiver Verbraucherschutz.

Wichtig sind mir der ÖPNV (Öffentlicher-Personen-Nahverkehr) und alternative Mobilitätskonzepte. Es ist einfach, weniger Autos zu fordern, wenn man in der Stadt lebt. Doch ein großer Teil der Menschen lebt auf dem Land bzw. dem ländlichen Raum. Dennoch ist es mir wichtig, dass man auch hier nicht auf ein Auto angewiesen ist. Oft stehen nur die Erwachsenen im Fokus. Doch wie sollen sich Kinder und Jugendliche fortbewegen? TAXI-Mama/Papa ist oft die Lösung für den Weg zum Sportverein, nicht aber für die Selbstständigkeit der Heranwachsenden. Dazu braucht es eine Mobilitätswende, die den Ausbau von Bus und Bahn fördert. Das bedeutet für mich klug getaktete Anbindungen auch kleinerer Orte bis in die Abendstunden. Rufbus können für abgelegene Wohngegenden eine Ergänzung sein. Sollte doch mal ein Pkw erforderlich sein, verschaffen Carsharing-Angebote Abhilfe, die in Abo-Tickets eingegliedert sind.